Leben und Freiheit gehören allen Menschen. Dass der Kampf für diese Wahrheit ein einzelnes Menschenleben in abgrundtiefe Widersprüche verstricken kann, zeigt die wahre Geschichte der Französin Anne Beaumanoir, genannt Annette.
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs kämpft die kaum zwanzigjährige Annette gegen die Nazi-Besatzer in Frankreich. Ein Jahrzehnt später wendet sie sich gegen ihr Heimatland und schließt sich dem Freiheitskampf der Algerier gegen die französische Kolonialherrschaft an. Dafür droht ihr Gefängnis, sie flieht und lässt ihre Familie zurück. Im unabhängigen Algerien organisiert Annette das Gesundheitswesen, dabei gerät sie in lebensgefährliche Fraktionskämpfe zwischen den neuen Herren des Landes und muss, wieder einmal, fliehen. Sie stirbt 2022, fast hundertjährig, allein in einem kleinen Haus in Südfrankreich.