Vladimir Sorokin gilt als radikaler Gegenwartsdiagnostiker
Russlands. Seine Romane, ein Mix aus Groteske, Trash und
hoher Literatur, entlarven die autoritäre Idylle des Kremls
als böse Farce und den Mythos nationalistischer Idylle als
blutiges Machtspiel. Sein berühmtester Roman, Der Tag des
Opritschniks, hat den Status einer literarischen Prophezeiung erlangt. Sorokin verwebt darin die Welt von Iwan dem
Schrecklichen mit Putins Russland zu einer düsteren Zukunftsvision unter der Willkürherrschaft einer Geheimpoliz